Biogetreidemarkt
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Wie kalken, vor allem auf magnesiumreichen, zur Klutenbildung neigenden Böden?

Das ist eine schwierige Sache. Zunächst braucht man eine Basensättigungs-Analyse (deswegen empfehle ich die Kinsey-Bodenuntersuchung), denn es kann auch Kalkmangel vorliegen - bei hohen pH-Werten! Ist die Kalziumbasensättigung zu niedrig, wird ja Kalkung empfohlen.

Ist sie zu hoch (> 68-70% Ca-Basensättigung bei Neal Kinsey), wird kein Kalk empfohlen. Die Bodenstruktur wird durch die Kalzium- und Magnesiumübersättigung geprägt, es sind eben die schweren, kalten Böden. Das begrenzt die mikrobielle Aktivität und damit die Bodenatmung. Diese braucht die Pflanze für die Kalziumaufnahme! Kalziummangel auf kalziumübersättigtem Standort kann also die Folge sein. Besonders, wenn das Bodenleben durch Anbaumaßnahmen geschädigt wurde, tritt Kalziummangel auf. Die anderen Nährstoffe sind auf diesen Standorten ebenso schlecht verfügbar. Deshalb sind solche Böden erstrangig bodenaufbauend - regenerativ zu bewirtschaften.

Was ist zu tun?

  1. Bodendiagnose:
    Struktur vor der Arbeit mit Spaten und Sonde prüfen.
  2. Bestandesdiagnose auf Kalkmangel:
    nach der Saat blasses Aussehen, gelbe Blattspitzen beim Getreide, im Raps grüne Blattadern ua., klare Brechungsgrenze im Refraktometer, Werte der Pflanzenanalyse.
  3. Maßnahme auswählen:
    schwache Kopfkalkung mit gut wirksamen Kalk, Blattspritzung mit fein vermahlenem Kalk, Behandlung mit Fermenten.
  4. Kontrolle:
    Blattfarbe wird grüner, im Refraktometer wird die Brechungsgrenze undeutlich, der Erdbehang an neuen Wurzeln wird auffällig stärker, an Wintergerste reduziert sich Typhula


Quelle: Dipl. Ing. (FH) Dietmar Näser
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